Habe gerade eine E-Mail aus Neuseeland bekommen, und das mal zum Anlass genommen, den IP-Weg zu verfolgen. Wahrscheinlich wenig überraschend geht der Weg über Amerika (über die Ozeane einfacher).
Ausgehend von NetCologne scheint es wohl eine Direkt-Uplink zum Amsterdamer Einstieg (6. -> 7.) des Backbone Betreibers Hurricane Eletric (he.net und hier gibt es eine Karte der Locations) geben, und gleichzeitig verlässt das Paket HE auch erst wieder auf der anderen Seite des Globus (12. -> 13.) – Vocus Communications (www.vocus.com.au) ist ein australischer Provider. Anschließend wird das Paket einem Nummernkreis von Vodafone Neuseeland übergeben (via infobyip.com).
Innerhalb der Backbone von HE ist es aber spannender, denn hier geht natürlich einerseits die größte Strecke, andererseits auch der größte Delay verloren. Die Standorte dürften sich an den Servernamen ablesen: ams1 Amsterdam, lon2 London, nyc4 Ney York, sjc2 Singapur.
So ist der Ping sowohl nach Amsterdam (7.) als auch London (8.) unscheinbar (20-25 ms), aber der Sprung über den Atlantik nach New York (9.) macht sich mit zusätzlichen 70 ms dann doch bemerkbar. Das ist jedoch nichts zu dem nächsten unmittelbaren Sprung (Nebendetail: es gibt scheinbar keinen Sprung an die Westküste der USA?) nach Singapur (10.), der ganze 70 ms dazu bringt. Darüber hinaus reduziert sich die verfügbare Interconnection-Transit-Bandbreite auf 10 Gigabit.
Während die Übergabe Singapur nach Australien (Vocus) dennoch einen kaum nennenswerten Verlust mit sich bringt, hat der letzte Sprung von Australien nach Neuseeland es dann in sich: zu den vorhanden 160ms kommen nochmals ganze 120 ms dazu (insgesamt also rund 280 ms).